GerHaRD digital – Digitale Hausbesuche im Demenznetz Düsseldorf

Barbara Höft, Andreas Perikleous, Sandra Verhülsdonk, Tillmann Supprian

Kliniken der Heinrich-Heine-Universität, LVR-Klinikum Düsseldorf

1. Zielsetzung/Fragestellung

Das Demenznetz Düsseldorf bietet für Düsseldorfer Bürger*innen mit einer Demenzerkrankung, die in der eigenen Häuslichkeit leben, seit 2004 in einer trägerübergreifenden Kooperation differenzierte niedrigschwellige Angebote.
Die Vorgaben zum „Social Distancing“ im Rahmen der Corona-Pandemie betrafen die Nutzer*innen der Angebote des „Demenznetzes Düsseldorf“ existentiell. Die Anfragen um Rat und Hilfe an die Mitarbeitenden im Demenznetz stiegen dramatisch an. Neben individuellen Beratungen/Empfehlungen für die Bezugspersonen (BZ) von Menschen mit Demenz (MmD) in der Häuslichkeit per Telefon entstanden erste Austauschmöglichkeiten und Informationsangebote in digitalem Format.
Jedoch wird im Beratungsalltag nicht selten der persönliche Kontakt – Wahrnehmung eines Gegenüber in Bild, Ton Bewegung und Verhalten - für eine valide Einschätzung von Situationen und daraus abzuleitenden Problemlösungsvorschlägen vermisst.
Dies gilt insbesondere bei Erstkontakt und/oder fehlender Diagnose oder mangelndem Krankheitsgefühl.

Ziel ist die Entwicklung und Etablierung eines Beratungsangebotes im Online-Format. Bezugspersonen können einen digitalen Hausbesuch als Videotelefonat im Netzwerk abrufen.


2. Materialien/Methoden

Das Projekt wird gefördert mit Mitteln der Landesverbände der Pflegekassen NRW nach §14 Abs. 9 SGB XI und hat eine Laufzeit von 2 Jahren.
Nutzer müssen folgende Einschlusskriterien erfüllen:
BZ von Menschen mit dem klinischen Bild einer Demenzerkrankung (MmD), die in der Häuslichkeit leben (Ehepartner, Kinder, etc.).
Die BZ müssen eine Vorsorgevollmacht vom MmD besitzen oder als gesetzlicher Betreuer der MmD gerichtlich bestellt sein. Die MmD müssen Einwohner von Düsseldorf sein.


3. Ergebnisse

Die Anfrageanlässe und Inhalte der Beratung sowie Hemmnisse in der Nutzung des digitalen Formates (Videotelefonie) werden dargestellt. Im ersten Tertial 2023 wurden 10 Beratungen durchgeführt.


4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung

Im Hinblick auf ältere Nutzer sind Vorteile eines digitalen Formates, z.B. bei eingeschränkter Mobilität, evident; im Projekt dokumentieren die Erfahrungen neben fehlender Hardware vor Ort bei den MmD auch nicht selten fehlende Routinen im Einsatz von Videotelefonie bei den Anfragenden selbst und/oder unbestimmte Vorbehalte gegenüber solcher Art Gesprächsformat.

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