Förderliche und hinderliche Faktoren im Trauerprozess von Nahestehenden eines*r Verstorbenen

Elisabeth Jentschke

Berlin

1. Hintergrund

Laut des Statistischen Bundesamtes starben im Jahr 2021 bundesweit über eine Millionen Menschen (Statistisches Bundesamt, 2022). Stirbt ein Mensch, betrifft ihr Tod etwa 9 Personen in ihrem sozialen Umfeld (Verdery et al. 2020). Während sich die Mehrheit der Betroffenen durch den Verlust kaum beeinträchtigt fühlt (Bonanno und Malgaroli, 2020), weist ein geringerer Anteil moderate Belastungen auf, findet aber nach ein bis zwei Jahren in das psychische Gleichgewicht zurück (Wittkowski und Scheuchenpflug, 2015). In Deutschland entwickeln jedoch 6,7% der Hinterbliebenen Belastungen, die als klinisch auffällig bezeichnet werden können (Kersting et al, 2011). Ein Großteil der Studien innerhalb der Trauerforschung bediente sich quantitativer Methoden, während qualitative Herangehensweisen sich häufig auf einen Aspekt des Trauerprozesses konzentrierten. Die vorliegende Studie machte sich zum Ziel das Wirkgefüge der Einflussfaktoren auf den Trauerprozess von Hinterbliebenen in seiner Breite zu untersuchen, um letztendlich Faktoren zu identifizieren, die den Trauerprozess von Hinterbliebenen erleichtern oder erschweren.


2. Methodik

Durchführung von halbstandardisierten Interviews mit 30 Trauerenden einer Trauergruppe. Verschriftlichung der Interviews mittels Transkriptionssoftware f4transkript und Kodierung und Auswertung mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring mit Hilfe des Softwareprogramms f4analyse.


3. Schlussfolgerung

Eine gute und würdevolle Sterbebegleitung, wie sie in der Palliativmedizin in der Regel gewährleistet ist, ist von großer Bedeutung für einen gelingenden Trauerprozess. Daher sollte eine palliative Haltung disziplinübergreifend vorangebracht und ausgebaut werden. In der Gesellschaft sollte Trauernden mehr Toleranz und Verständnis entgegengebracht und offen mit dem Thema Tod und Sterben umgegangen werden.

Der Vortrag stellt die Ergebnisse der qualitativen Interviews vor.

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