Stationsäquivalente Behandlung (StäB) von gerontopsychiatrischen Patienten am ZI Mannheim

Samuel Couturier, Gloria Spielmann-Benson, Lutz Frölich, Lucrezia Hausner

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim

1. Zielsetzung/Fragestellung

Charakterisierung und Evaluierung der Umsetzung der gerontopsychiatrischen Stationsäquivalenten Behandlung (StäB) am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim. Charakterisiert werden Behandlungsprozesse der StäB eines gerontopsychiatrischen, psychisch als auch körperlich multimorbid erkrankten Patientenklientel.


2. Materialien/Methoden

Im Zeitraum von 10.06.2020-3.10.2022 wurden quantitative Daten im Kontext der StäB erfasst. Gesundheit und soziale Funktionsfähigkeit (HoNOS-D), der Schweregrad der klinisch relevanten Psychopathologie und deren Veränderung (CGI) und die autonome Ausführung von Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) wurden zu Beginn und am Ende der StäB beurteilt.


3. Ergebnisse

In die vorliegende Studie wurden insgesamt 53 Personen im Alter von 60 bis 91 Jahren (M = 74,81, SD = 7,88) einbezogen. 77,4 % der Patienten waren Frauen. Bei den psychiatrischen Hauptdiagnosen waren affektive Störungen am häufigsten vertreten. 49,1 % der Patienten fanden den Zugang zur StäB über externe Zuweisungswege. Die andere Hälfte wurde aus den gerontopsychiatrischen Stationen des ZI verlegt. Die globale Funktionsfähigkeit, gemessen anhand von HoNOS-D und IADL, verbesserte sich nach der Behandlung signifikant (p < .001; p < .001.).


4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung

Diese Studie gibt einen Einblick in die erfolgreiche Implementierung der StäB in einer gerontopsychiatrischen Population. Die präsentierten Ergebnisse verdeutlichen, dass die StäB sowohl den Schweregrad der anfänglich erfassten Symptomatik reduziert, als auch die bestehende Autonomie der Patienten fördert und bedarfsweise institutionell unterstützt. Die in der klinischen Praxis etablierten Verfahren und der bedarfsorientierte Ansatz der gerontopsychiatrischen StäB des ZI Mannheims tragen dazu bei einen zukünftigen „ Goldstandard für die gerontopsychiatrische StäB“ zu etablieren.

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