Regionale Unterschiede in der Gesundheitsversorgung von Menschen mit Demenz in Deutschland
Volker Dahling1, Hannah Scheibner1, Martin Heinze1, Michael Hauptmann2, Enno Swart3, Daniela Koller4, Bernhard Michalowsky5
1Immanuel Klinik Rüdersdorf,
Universitätsklinikum der Medizinischen
Hochschule Brandenburg, Rüdersdorf
2Institut für Biometrie, Medizinische Hochschule Brandenburg, Neuruppin
3Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Otto-von Guericke-Universität Magdeburg
4Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
5Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Standort Greifswald-Rostock
1. Zielsetzung/Fragestellung
Infolge der demographischen Entwicklung
kommt es in Deutschland zu einer Zunahme von Menschen, die an einer Demenz
erkrankt sind. Aufgabe des Gesundheitssystems ist es, für diese wachsende
Gruppe eine bedarfsgerechte und an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen
ausgerichtete optimale Versorgung bereitzustellen. Es gibt jedoch regionale
Unterschiede in der Versorgung von Menschen mit Demenz, z.B. zwischen Stadt
und Land und nicht immer ist eine optimale Versorgung gewährleistet.
Dies betrifft sowohl die Inanspruchnahme als auch die Qualität der Gesundheitsversorgung.
Die vorliegende Studie untersucht diese regionalen Unterschiede sowie deren
Ursachen und deren Konsequenzen für den Krankheitsverlauf.
2. Materialien/Methoden
Dafür werden zunächst bundesweit GKV-Routinedaten von gesetzlich versicherten Menschen mit Demenz analysiert (N ≈ 350.000). Aus diesen Daten werden die Behandlungskontinuität, die Inanspruchnahme von evidenz-basierten Versorgungsleistungen sowie die Krankheitskosten abgeleitet und diese in Versorgungslandkarten dargestellt. In Regionen, die in den untersuchten Merkmalen stark vom Durchschnitt abweichen, werden zusätzlich Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und Experten regionaler Versorgung mit Interviews (N = zwischen 104 und 168) und Fragenbögen (N ≈ 10720) befragt, um die Ursachen der regionalen Versorgungsunterschiede zu verstehen.
3. Ergebnisse
Die auf den Daten aus verschiedenen methodischen Zugängen basierenden Ergebnisse ermöglichen erstmalig die umfassende bundesweite regionale Darstellung der Qualität und der Kosten durch Betrachtung der sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung. Die Ergebnisse der Studie werden direkt in Handlungsempfehlungen übersetzt und ermöglichen es, regionale Versorgungsziele passgenau zu definieren und umzusetzen.
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